Weiße Weihnachten gab es zwar nicht, aber im neuen Jahr um so mehr. Auch am Knutstag lag noch viel Schnee, auch wenn schon Tauwetter war. Daher habe ich gestern am Knutstag einfach so getan, als wäre noch Weihnachten und alle Weihnachtsdekorationen hängen lassen. Aber heute regnet es ununterbrochen und das müsste wohl heißen, dass Knut Weihnachten weggetanzt hat. Der arme heilige Knut, hätte es womöglich gar nicht lustig gefunden, dass man in Schweden an seinem Todestag tanzt. So heilig war er vielleicht nicht wirklich, aber er soll in einer Kirche umgebracht worden sein (wenn das nicht sein Onkel mit dem gleichen Namen war). Die beiden Knut gehörten im Mittelalter zum dänischen Königshaus, und wie überall im Mittelalter, sind die feinen Herren über Leichen gegangen, um an die Macht zu kommen. Er war sicher selbst kein Unschuldslamm, der Knut. Aber nun ist sein Namenstag vorbei und Weihnachten auch – falls wir nicht so tun wie in dem widersprüchlichen Lied: „Weihnachten geht bis Ostern, aber das ist gar nicht wahr, denn dazwischen liegt die Fastenzeit“.
Noch während des Schreibens, sehe ich, dass es wieder schneit. Doch habe ich schon so viel von den Weihnachtssachen weggeräumt, dass ich trotzdem einen Schlussstrich zu Weihnachten ziehe. Auch in Schweden ist der Alltag eingekehrt. Nach der Wahl im September konnten sich die Parteien nicht über eine neue Regierung einigen. Bis kurz vor Weihnachten haben sie herumgestritten. Dann haben sie sich bis zum Knut Urlaub genehmigt und jetzt geht es wieder los. Wenn sie bis zur nächsten Woche weiter so machen gibt es Neuwahlen. Vielleicht gibt es danach eine gewählte Regierung. Oder schon vorher. Oder nachher auch nicht. Das werden wir mal sehen.
Das aktuelle Rezept ist natürlich die Semmel!
Bei mir gibt es die erst zum Faschingsdienstag, aber in Schweden läuft der Verkauf schon seit Jahresanfang!