Surströmmingspremiär

Mitte August darf man die neue „Ernte“ Surströmming probieren. Dieser fermentierte Hering aus Nordschweden wird von manchen Leute als eine Delikatesse gehalten – aber nicht von allen.

Surströmming1

 

Einmal vor vielen Jahren habe ich Surströmming genossen. Die Dose wurde in einem Eimer voll Wasser geöffnet und die Gastgeberin nahm die Heringe aus und stellte Brot, Zwiebeln und  gekochte Kartoffeln bereit. Es war essbar. Nach langer Zeit war es dann so weit, dass auch meine Familie in Genuss dieser Delikatesse kommen sollte.

 

 

Surströmming2

 

In einem Kochbuch von 1920 (auf dem Flohmarkt gekauft) gab es ein Rezept, das so aussah, als wäre es für Anfänger geeignet. Die relativ teure Dose wurde draussen im Garten in Wasser geöffnet und die schon ausgenommenen Heringe habe ich dann in Dunkelbier mariniert. Der Geruch war nicht angenehm, aber zum Aushalten. Inzwischen habe ich Kartoffeln gekocht und in Scheiben geschnitten. Zwiebeln wurden gehackt. Es sollte ein leckerer Auflauf werden. Die Heringe, die Zwiebeln und Kartoffeln wurden mit Paniermehl und Butterflöckchen geschichtet. Oben drauf kam noch ein paar gekrümelte Pfefferkuchen. Und ab in den Ofen. Mmm… Oder nicht.

Dann haben wir unser Essen gekostet… und gleich entsorgt. Der Auflauf wurde zum Auskühlen nacht draussen gestellt. Nicht mal die Fliegen von der Kuhwiese der Nachbarin, die sonst allgegenwärtig sind, gingen dran.

Stattdessen haben wir ein Glas Heringe konventioneller Art aufgemacht. Und uns ein selbstgewürzten Schnaps mit Wermut aus dem Garten genehmigt.