Die Apfelernte hat begonnen!

Zwar trägt nur einer von meinen zwei Säulenbäumen Obst dieses Jahr (gut, es waren drei auf dem zweiten), aber da fast überall der Wurm drin ist (oder man weiß vorher nicht, in welchen), müssen die Äpfel nun schnell verarbeitet werden. Wenn es geht, nicht alles zu Kompott. Hier ist jetzt ein Apfelauflauf aus Medelpad, gefunden in dem alten Klassiker von Oskar Jakobsson, der Rezepte aus allen Landschaften sammelte. Wer einen Apfelauflauf ohne Luxuszutaten machen möchte, findet hier das Rezept.

Nach der Budapester Rolle und den Wienerstangen kommen jetzt die Brysselplätzchen

Die sind so leicht zu backen. Das schafft fast jeder EU-Abgeordnete und alle, die mein Blog lesen, sowieso. Woher der Name kommt, keine Ahnung, wahrscheinlich um etwas Exotismus in die Backstube zu bringen. Dies scheint ja ein großes Anliegen für schwedische Bäcker zu sein.  Hier geht es zum Rezept.

Die Frauenzimmerwoche 2018

Vom 18. bis 24. Juli wird die Frauenzimmerwoche in Schweden, beziehungsweise die Mädchenwoche in Finnland gefeiert. Diese Woche haben nur Frauen und Fredrik Namenstag. Die Frauen sind Sara, Margareta, Johanna, Magdalena, Emma und Kristina. Für sie wird gerne mal eine Torte gebacken. Vor allem, weil es diese Woche angeblich am allermeisten im Jahr regnet und da braucht man schon etwas um den verregneten Urlaub zu versüßen. Und wer hat in der Frauenzimmerwoche nicht Urlaub? Jedenfalls braucht Schweden in diesem Sommer dringend Regen. Es brennt überall in den Wäldern und es gibt Engpässe bei der Feuerwehr. Auf eine verregnete Frauenzimmerwoche in Schweden! Hip hip hurra!

Butterzarte Zimtschnecken

Zuerst war die Milch da.

Dann die Molkerei.

Und die Frau, die oben auf dem Dachboden schlief, wenn sie nicht gerade arbeitete.

Sie verarbeitete jeden Tag die Milch zu Butter und Käse.

Aber quer über die Felder gab es noch eine Molkerei mit einer Kollegin. Nun gibt es im Dorf gar keine Molkerei. Dafür sehr viel mehr Kühe.

Vielleicht haben die Dörfler ihre ganze Butter nach Stockholm verkauft. Wenn die Hauptstädtler nämlich jeden Tag diese Zimtschnecken gegessen hätten, dann wäre der Bedarf an Butter unglaublich groß gewesen. Gosenbröd hießen diese Teile in der Bäckerei in Stockholm, und der Sohn des Bäckers war hin und weg davon. Warum Gosen? Ich muss mal raten. Gosen war das Land der Israeliten in Ägypten, damals, bevor sie durch die Wüste zurück ins gelobte Land wanderten. Es soll dort schön gewesen sein, bevor der Pharao ihnen alles vermieste. Außerdem hat Gosen einen schönen Klang auf Schwedisch. Es klingt wie kuscheln und Geborgenheit. (Nix mit Hygge – das können die Dänen behalten – das klingt zwar ganz nett – „hygglig“ bedeutet ordentlich, angenehm und freundlich – aber das reicht nicht aus, um diese üppigen Zimtschnecken zu beschreiben.) Gosen – was für ein Sound! Dann mal los, verwöhnt eure Nächsten und euch selbst! Hier, ganz unten scrollen, geht es zum Rezept.

Eiskalt genießen

Das Rezept habe ich schon vor vielen Jahren in einer Zeitschrift gefunden und ausgeschnitten, aber erst jetzt getestet, nachdem ich es auch in einem auf dem Flohmarkt gekauften Kochbuch der schwedischen Kochmannschaft wieder gesehen habe. Also das Originalfoto ist einfach umwerfend, was ich von meinem Foto nicht behaupten möchte. Aber es ist auch mit weniger Eleganz ein sehr leckerer Nachtisch, im Original mit Preiselbeeren, hier mit Johannisbeeren. Hier geht es zum Rezept.

Fischkroketten – ein altes Rezept

Das Rezept kommt aus dem Kochbuch der Prinzessinnen. So hat man früher Reste verwertet. In diesem Fall habe ich Fisch verwendet, aber alle Reste sind geeignet, um die Kroketten gehaltvoller zu machen. Hier geht es zum Rezept. Die Backkartoffeln sind mit Kartoffelgratin gefüllt, aber wenn ich Ansjovis gehabt hätte, wäre daraus Jansson geworden. Ich finde diese Beilage ganz lustig! Überhaupt ist das Rezept nicht schlecht, denn manchmal hat man schon Reste, aus denen man etwas machen könnte.

Was mit dem Pökelfleisch geschah

Ich habe etwas gezögert. Sollte ich das Rezept für gekochte Rinderbrust und die Sülze daraus wirklich hier posten? Fleisch wird in ganz Europa so ähnlich gekocht. Aber was ist, wenn einer das Pökelfleisch macht und dann nicht weiter weiß? Außerdem habe ich das Grundrezept aus einem schwedischen Kochbuch genommen. Es wird schon unter Schwedisch kochen passen. Hier geht es zum Rezept. Sülzen wurden früher in Schweden sehr gern gegessen. Aber die ganzen Gelatinegerichte in den 70-ern haben die Schweden anscheinend traumatisiert. Es wurde auch in einer Fernsehreihe thematisiert – Das braune Essen. Der Titel kommt vor allem von den schlechten Fotos in so einer Kärtchenrezeptesammlung und auch davon, dass man damals alles etwas zu lange gegart hat, vor allem Gemüse. Schade eigentlich, denn Sülze kann auch sehr gut sein. Obwohl, in Schweden wird bei den Sülzen etwas mit dem Essig gegeizt, und daher sind sie auch ziemlich fade. Das muss man aber nicht nachmachen. Das Rezept für Sülze ist daher nicht aus einem schwedischen Kochbuch, aber es bietet sich an, etwas vom Fond und vom Fleisch für eine Sülze abzuzweigen.

Schnell pökeln

Ich wohne in Oberbayern und manchmal gibt es hier an der Fleischtheke Pökelfleisch (Surhaxe oder sonst was), aber besonders oft ist es nicht. Selber pökeln ist zwar einfach, aber es dauert halt und nimmt wochenlang sehr viel Platz im Kühlschrank ein (im Spätherbst / Winter lasse ich den Pökeleimer mit dem Weihnachtsschinken draußen stehen), und man muss viele Wochen im Voraus wissen, dass man Lust auf Pökelfleisch hat. Es ist schon etwas viel verlangt.

Nun fiel mir an einem Wochenende ein, dass ich für den folgenden Sonntag gerne Rinderbrust hätte. Rinderbrust ist ungepökelt auch sehr gut, aber gepökelt sieht ein Fleischstück schon schöner aus und hat auch mehr Geschmack. Beim Stöbern in alten Kochbüchern habe ich ein Rezept zum schnell Pökeln gefunden und mit Erfolg ausprobiert. In weniger als einer Woche ist das gute Stück durch! Hier geht es zum Rezept.

Hering auf Ansjovisart

Für Mittsommer hatte ich diesen schmackhaften Hering eingelegt. Dazu gab es einen selbst aromatisierten Schnaps, passend zur Jahreszeit. Man nehme viele gelbe Blüten vom Johanniskraut, schüttelt Insekten ab und legt die Blüten in ein verschließbares Glas, gießt Schnaps darüber und lässt das ganze einige Stunden bis einige Tagen stehen, siebt die Blüten ab und serviert den nun roten (!) Schnaps kühl. Er sollte schnell verbraucht werden. Schnäpse mit Blüten und Blättern schmecken frisch am besten. Daher lohnt es sich nicht mehr zu machen, als man für den Hering braucht. Und daher braucht man auch nicht so superviele Blüten sammeln.

Der Hering kann dagegen ruhig etwas länger ziehen. Zudem passt er mindestens so gut im Winter.