Früher hat man süßes Gebäck in Förmchen im Holzofen gebacken, nachdem die ganzen Brote gebacken worden waren. Plätzchen auf Bleche gab es damals nicht.
Ich gehe davon aus, dass die berühmte Årstafrau Märta Helena Reenstierna auch solches Gebäck in ihren Tagebüchern (1793 – 1839) beschreibt. Zum Beispiel am 13. Oktober 1823, wenn sie berichtet, dass Ratten Gebäck (Bakelser) und Zuckerbrote angeknabbert hätten. Mit „bakelser“ meint man heutzutage kleine gefüllte Törtchen, aber so etwas kann sie kaum auf Vorrat gebacken haben. Diese kleine Mandelförmchen, dagegen, die kan man in Keksdosen lagern und bei Bedarf füllen. Oder auch nicht. Zum Rezept geht es hier.
Die oben genannte Gutsfrau (die mit dem Nationaldichter C. M. Bellman – aber ganz sicher nicht mit dessen Schwester – befreundet war) hatte alles im Griff auf ihrem Hof. Sie hat selbst immer mit angepackt, wenn Brotbacken und Wurstmachen angesagt war, weil ihre Mägde sonst nicht motiviert gewesen wären. Ihre Tagebücher sind echt ganz interessant. Sie beschwert sich darüber, dass die Mägde nicht einsehen, dass man beim Backen zwangsläufig schwitzt, oder dass ihre Hausdamen aus hochbürgerlichem Hause mit 25 Jahren immer noch nicht wissen welche Seite von den Wurstdärmen nach Innen zeigen muss. Sowas muss doch jede Frau wissen! Vertrauen ist gut, Kontrolle ist viel, viel besser scheint ihre Devise gewesen zu sein. Wie auch immer, viel Spaß beim Backen!