Ein Plätzchen in Ehren…

Ich gebe zu, ich habe Vorurteile gegen Himbeerhöhlen/Hallongrottor gehegt. Zu meiner Zeit waren diese Plätzchen noch nicht in aller Munde, obwohl sie im Internet als moderner Klassiker gehandelt werden – da sieht man, wie die Zeit vergeht. Tatsächlich sind sie erst seit kurzem in der Backbibel (7 sorters kakor) der Schweden aufgeführt. Ich habe aber schon in Schweden riesengroße gekaufte Himbeerhöhlen vorgesetzt bekommen, und daher habe ich mich nicht weiter für dieses Gebäck interessiert. Irgendwann mal wurde mir klar, dass sie als Plätzchen bezeichnet werden, und ich habe eingesehen, dass die selbst gebackenen kleinen Himbeerhöhlen vielleicht doch schmecken könnten. Gesagt, getan, ich habe einen Versuch gewagt. Und ja, sie schmecken. Nur sollte man geeignete kleine Papierförmchen haben, sonst klappt es nicht zu 100 %.

Hier findet ihr das Rezept.

Brittsommar in Schweden

Ich bin soeben aus Schweden zurückgekommen. Ein paar Tage Brittsommar (schöne Tage um den Namenstag von Birgitta am 7. 10. herum) hatten wir, aber auch saukalte Winde. Dieses Foto zeigt die typische schwedische Wurstbude, hier im Bahnhofsgebäude in Lidköping, und der Grund für die Aufnahme ist, dass ich für das Vereinsblatt einen Notiz über den Namen dieser Fast-Foodkette schreibe und dazu ein Foto möchte. Und zwar kauft man in Schweden seine Würste bei Sibylla, genannt nach Sibylla von Sachsen-Coburg-Gotha, in den 30-ern die junge Braut des Thronfolgers, später die Mutter des jetzigen Königs, heute verstorben. Das heißt, dass, wenn Carl Gustaf und Silvia spät unterwegs sind und noch Hunger haben, können sie schnell bei der Mutter / Schwiegermutter ein Mitternachtsimbiss zu sich nehmen.

 

Ansonsten waren wir dort, um den 200. Geburtstag von Gunnar Wennerberg (Komponist, Sänger, Schuldirektor und Minister) zu begehen. Er ist der berühmtesten Sohn unserer Stadt und wurde mit Reden und Musik gefeiert. Die schick gekleideten Herren sind Mitglieder eines Chores namens Stockholms Studentsångare, hier beim Abendessen.

Es gab einen Vorspeisenteller mit Fischspezialitäten, zartes Rinderfleisch mit Beilagen als Hauptgericht und zum Abschluss Panna Cotta.

Zum Essen gab es auch etwas zu trinken, u. a. ein für die Gelegenheit gebrautes Bier mit so wenig Alkohol, das man es im Lebensmittelladen auch kaufen durfte. Wir haben eine Flasche für zu Hause bei ICA gekauft. Man beachte das Etikett. Außerdem gab es Wein und OP Andersson (Schnaps). Aber als die durstigen Chormitglieder am späten Abend die noch nicht leeren Flaschen Aquavit für eine etwas kleinere Runde einsammelten, wurde es für die anderen Gäste Zeit, den Heimweg anzutreten. Ein paar waren von den vielen Schnapsliedern, die der Chor angestimmt hatte, überrumpelt worden, so dass sie dabei etwas gestützt werden mussten. Nach jedem Lied und Skål-Ruf, muss man nämlich trinken. Der Trick ist, nur ein Schlückchen zu nehmen und sich nichts mehr aufdrängen zu lassen.

Aber für uns ging es eigentlich um die Kunstausstellung mit Brynolf Wennerbergs (Neffe von Gunnar) Bildern. Für ihn war die Ausstellung im Gewölbe des Schoug-Hauses (Geburtshaus seiner deutschstämmigen Mutter) eine Schwedenpremiere. Er ist nämlich in seiner Heimatstadt gar nicht bekannt und wurde mit dieser Ausstellung etwas verspätet zum 150. Geburtstag geehrt. Der Grund warum er zu Hause untergegangen ist, ist dass er sehr früh auswanderte. Die längste Zeit lebte er in Bad Aibling. Aber das hat jetzt nicht so viel mit schwedischem Speis und Trank zu tun. Mehr Fotos gibt es auf der Vereinsseite. Die unterschiedlichen Feierlichkeiten waren wirklich sehr schön, aber irgendwie waren doch nicht so viele Besucher dabei, wie erhofft.

Gekocht habe ich in Schweden so gut wie gar nicht. Daher gibt es im Moment keine neue Rezepte. Aber mir wird schon noch bald etwas einfallen. Bis dann!