Stockfisch – Lutfisk

Inzwischen wird Stockfisch nur zu Weihnachten in Schweden gegessen. Der skandinavische Stockfisch wird getrocknet aber nicht in Salz gelegt. Dann wird er über etwa 3 Wochen zuerst in Wasser, dann in Lauge, dann wieder in Wasser eingeweicht. Dabei entsteht ein unangenehmer Geruch.  Also kauft man den Fisch schon küchenfertig und bereitet ihn nach Anleitung der Verpackung. Manche schwören darauf, den Fisch noch etwas zu wässern. Soweit ich mich erinnern kann, kommt der Fisch in der Aluform einfach in den Ofen. Es dauert länger als man glaubt. Dazu reicht man Salzkartoffeln, Erbsen und eine weiße Sauce. In Norwegen gibt es noch Speckwürfel dazu und die Erbsen zu Püree verarbeitet. In Südschweden gibt es, glaube ich, Senfsauce dazu. Das ist auch eine gute Idee.

Ich bin kein Fan von Lutfisk, also stört es mich nicht besonders, dass man ihn hier nur ganz selten bekommt. Wer in München wohnt kann ihn auf dem Adventsbasar der schwedischen Kirchengemeinde kaufen. Billig ist er dort aber nicht. Dafür bekommt man eher den südländischen Stockfisch, z. B. beim Portugiesen (in München in der Nähe von der Münchner Freiheit) und nun wollte ich ihn ausprobieren, aber auf skandinavische Art. Wenn man schon vorbereiteten Fisch (Migas) ohne Haut und Gräten kauft, reicht es wenn man ihn 4 – 5 Stunden wässert, sonst bis zu 2 Tage. Ich habe die einfache Variante gewählt und gestunken hat das Wässern auch nicht.

Mein Rezept, etwas aufgepeppt im Vergleich zu meinen Kindheitserinnerungen:

Sauce: Butter, Mehl, Fischbrühe/Milch, Schalotten, Piment, Lorbeerblatt. Zum Schluss abgeseiht und zur Seite gestellt.

Kartoffeln: Statt Salzkartoffeln habe ich Kugeln ausgestochen und diese vorab 5 Minuten gekocht. Die Kartoffelabfälle sind natürlich zu Schade zum wegschmeißen. Die habe ich 10 Minuten gekocht. Ein Teil davon wurde für die Erbsen-Kartoffelnpüree verwendet. Die Kugeln habe mit Möhren und Pastinaken in Butterschmalz gegart. Später kamen noch Speckwürfel dazu und das gebräunte Gemüse raus. Die Kartoffeln haben länger gebraucht.

Erbsen: Kartoffelreste in etwas Fischbrühe kochen. TK-Erbsen dazu, etwas kochen, abgießen und dann passieren.

Fisch: Jeweils ein schönes Stück in Mehl wenden und mit dem Bacon anbraten – das wollte ich ausprobieren und es war auch sehr gut. Sonst die Fischstücke etwa 5 Minuten in der weißen Sauce kochen.

Fazit: Leckerer und auch optisch schöner als Lutfisk (der normalerweise ziemlich farblos daherkommt), aber der Lutfiskgeschmack war auch nicht wirklich da. Oder nur ganz leicht.