Brote der königlichen Marine

Ankerstock – dieses Brot findet man noch heute im Laden als kleine, dicke Brote. Wer den Link zum Rezept anklickt erfährt was es mit dem Namen auf sich hat. Dieses Brot ist zwar gesüßt, aber nicht pappsüß und – mit Sauerteig. Es muss einfach ursprünglich mit Sauerteig gebacken worden sein, denn 1669 (laut August Strindberg gab es es schon) oder vielleicht 1752 (laut Angaben der Marine) gab es wohl weder Presshefe, noch Zucker im Überfluss.

Pfarrhausbrote

Meine Ausgabe von Iduns Kochbuch ist heuer 100 Jahre alt, aber die Rezepte sind trotzdem sehr gut. Sie sind auch um diese Zeit gescheit für das metrische System umgerechnet. Wenige Jahre vorher plagten sich die Hausmütter mit Rezepten herum, in denen ständig von 233 g die Rede war.

Wenn man damals gebacken hat, dann ordentlich, damit es sich lohnte. Die Pfarrhausbrote im Buch sind für 10 Stück ausgelegt. Ich habe das Rezept auf 1/3 verkleinert. Damals hatten die Pfarrhaushalte nicht nur jede Menge Kinder, sondern auch Mägde und Knechte für die Haus- und Landwirtschaft. Wer von den Bloglesern in dieser glücklichen Lage ist, soll einfach alles mit 3 mal nehmen, dann kommt in etwa das ursprüngliche Rezept heraus.

Bitte denkt daran, dass schwedisches Brot traditionell süß war. Ich denke, man kann die Menge Zuckerrübensirup für den modernen Gaumen ohne weiteres drastisch vermindern. Doch die Pfarrerskinder von damals wären vom Brot bitter enttäuscht, schätze ich. Hier geht es zum Rezept.

Party!

Jetzt darf man doch wieder Gäste einladen! Doch schon vorher habe ich dieses Rezept ausprobiert. Gut, dass Brot sich gut einfrieren lässt. Wo genau in Schweden ich den Brotschieber gekauft habe, verrate ich im Link.

Bald kommt wieder ein Brotrezept, diesmal ein antikes! Irgendwann mal musste ich einfach Roggenmehl haben und habe daher im Internet gleich 5 Kilo davon (+ 5 Kilo Weizenmehl 550 und dazu Brezelzubehör) und nun wird regelmäßig gebacken. Coronabedingt (???) gab es langer Zeit nur Backmischungen mit Roggenmehl, aber ehrlich gesagt, so super sind diese Standardbrote nicht.

Zu Brezeln, die eigentlich nicht hierhergehören: Bei Plötz gibt es ein supergutes Rezept. Aber Vorsicht: Ich habe das erste Mal meine normale uralte Küchenmaschine an diesem Teig kaputtgemacht, denn der Teig ist sehr fest. Man muss jeden Tropfen Flüssigkeit verwenden und am besten eine Maschine mit Leistung (oder Handkraft) benutzen. Aber die famöse „Brizza“ kann man nicht wirklich mit dem harmlosen Natronlauge für Laien machen, sondern nur mit der ätzenden Sorte. Dennoch habe ich neulich einen Versuch gemacht und nur den Rand aus Brezelteig gemacht. Den habe ich im Dampfeinsatz in Backpapier gekocht und begossen, ungebacken eingefroren und dann auf dem Pizzateig außenrum gesetzt. Jedenfalls hat es geklappt, auch wenn der Rand viel zu dick für eine Brizza war (und die Brizza auch ziemlich klein war). Die beste Variante war die mit Obazda und Speck!

Irgendwann mal will auch noch Laugengebäck wie ein Profi machen.

Grüße aus dem Elsass

Mit dem Schwedenurlaub wurde ja nichts, also haben wir ein paar Tage im Elsass verbracht, sind über die Weinberge gewandert und haben in Kienzheim und Kaysersberg gut gegessen. Aber für diejenigen, die lieber süßes mögen, ist der Geheimtipp Turckheim. Es gibt natürlich überall Bäckereien und Konditoreien mit Gebäck, aber bei der Konditorei Carl in Turckheim bekommt man Tortenstücke und Küchlein, wie in Paris (oder am Odeonsplatz in München) – nur sehr viel günstiger.

An einem wunderschönen Sonntag Nachmittag war coronabedingt ziemlich wenig los, aber auch diesmal wurden wir nicht enttäuscht!

Die Winstub am Luxushotell und -restaurant Chambard ist überhaupt nicht übermäßig teuer und vornehm. Da haben wir das Kalbskopfmenü gegessen. Der Kalbskopf dort wird im Internet gelobt, und wie oft bekommt man das denn? Und er war auch sehr gut. Nachher gab es eine wunderschöne Eistorte mit Blaubeeren. Aber der offene Wein war nicht so super. Es war eine Gruppe Einheimische dort, die Bier und sonst was getrunken haben. Vielleicht wussten sie warum.